Auf der Veranstaltung der FernUniversität in Hagen „Digitalisierung in der Lehre“ am 16.02.2017 wurde PfadLerner als ein Beispiel für digitale Lehre vorgestellt.
PfadLerner entstand im Rahmen des vom Rektorat geförderten Social Software Projektes an der Fernuniversität in Hagen.
Unsere Ausgangsüberlegungen zu Beginn des Projektes waren und werden nachfolgend kurz weiter vorgestellt:
- Wie können wir unsere Studierenden in der Kommunikation untereinander unterstützen?
- Wie können wir unsere Studierenden motivieren, sich mit den Inhalten ihres Studiums vertiefend auseinander zu setzen?
mixed reality
Beide Ausgangsüberlegungen wurden mit dem medialen Ansatz „mixed reality“ verbunden.
Der Begriff „mixed reality“ hat sich seit Juli 2016 mit dem Erscheinen von Pokémon Go! allgemein verständlicher durchgesetzt. Die Popularität von Pokémon Go! wurde in den verschiedensten Medienberichten aufgenommen, weitergetragen und in diesem Zusammenhang verbreitete sich ebenso die unscharf abgetrennte Begrifflichkeitswolke um „mixed reality“, „augmented reality“, „virtual reality“, etc., die alle auf die Kombination virtueller Elemente mit realen Elementen verweisen.
- So stellte der Guardian am 16.Okt. 2016 „After the sucess of Pokémon Go!, what is the future for augmented reality?“ Pokémon Go! in den Zusammenhang mit augmented reality. In einem Nebensatz des Artikels wird der unsichere Umgang mit der genauen Begriffszuordnung kurz deutlich: „or, as the company prefers to term it, “mixed reality”“
- Im Juli 2016 berichtete hingegen das connectedmarketer Institut, welche digitale Trends und ihre Einflüsse beobachtet, von „Pokémon Go and arrival of mixed reality„.
PfadLerner greift diese Kombination von virtuellen Dingen mit realen Objekten, in diesem Fall Orten auf. Diese spezielle Verbindung von virtuellen Elementen mit realen Orten wird auch als location based Anwendung bezeichnet.
PfadLerner verbindet mehrere Stationen zu einem Lehrpfad, den die Spielenden abgehen können.
Für mixed reality Szenarien ist besonders die Zielgruppe aufgeschlossen, die selbstverständlich mit Digitalisierung im Alltag umgeht (Schnetzer, 2012). Zudem ist mixed reality auf ein breites Publikum anwendbar (Montola, 2009: „can be compelling for young players as well as adults (p.12)).
PfadLerner schafft Anreize für einen Austausch
Darüber, dass die Studierenden (entweder zu mehreren oder allein) an verschiedene Orte geführt werden, sollen sie Anregungen zum fachlichen, wie auch überfachlichen Austausch erhalten.
- Zu einem fachlichen Austausch können Studierende beispielsweise über das Thema eines Pfades, welches über mehrere Stationen aufgeteilt werden kann, angeregt werden. Jeder Pfad kann ein eigenes Thema aufgreifen. Im nachfolgenden Beispielbild wird im Pfad das Thema „wissenschaftliches Arbeiten“ vorgestellt. An einer der Stationen des Pfades werden die Spielenden zu einer aktiven Handlung aufgefordert, mit der ein fachliches Verständnis unterstüzt werden kann. Durch den Austausch der unterschiedlichen Lösungsansätze der Spielenden, setzen sich die Studierenden vertiefend mit der dargestellten Thematik auseinander.
- Auf dem Weg zwischen den Stationen tauschten sich die Studierenden bei unseren ersten Einsatztests zu ihren Herausforderungen eines FernStudiums oder andere alltägliche Dinge aus.
PfadLerner schafft Anreize für inhaltliche Vertiefung der Studienthemen
Über die Spielfunktion von PfadLerner kann oft nur ein oberflächiger Eindruck zu Themen vermittelt werden. Um den Spielenden nicht mit Informationen am mobilen Endgerät zu überladen und damit die Spiellust zu verderben, sollten die Texte möglichst kurz und knapp gehalten werden.
Allerdings sind die Pfadkreiierenden erst zu einer sinnvollen Zusammenfassung und Verallgemeinerung des zu bearbeitenden Themas in der Lage, wenn sie sich mit dem Thema umfassend auseinander gesetzt haben.
Durch eine mögliche Einbindung von interaktiven und multimedialen Schnittstellen (YouTube, QR-Codes, etc.) wird das gewählte Thema zugleich in andere mediale Umgebungen transferiert bzw. ergänzt. In diesem Zusammenhang erwerben die Studierenden zugleich mediale und digitale Kompetenzen.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass PfadLerner verschiedene Lernansätze unterstützt:
- Lernen durch Lehren: PfadLerner unterstützt Studierende dabei, ihre eigenen Lernphase und Inhalte zu konstruieren.
- Lernen durch Schnittstellen: Pfade können interaktiv und multimedial umgesetzt werden. Eine Kombination von verschiedenen Medienformaten und Kommunikationsschnittstellen ermöglicht es Studierenden , die Inhalte abwechslungsreich und zielgruppengerecht aufzubereiten.
- Lernen durch Kollaboration und Partizipation: Feedbackmöglichkeiten und Bewertungen ermöglichen den Anwendern die Inhalte der Pfade weiter zu entwickeln und zu diskutieren.
- Lernen durch Erfahrung: Die erarbeiteten Pfade verbinden theoretische Inhalte, wie bspw. aus den Studienbriefen der FernUni in Hagen, mit der Praxis, durch das Hinführen zu beispielhaften anschaulichen Szenarien.
- Lernen in Communities: Lernorte werden durch angelegte Pfade für Studierende/Mitarbeitende der FernUniversität in Hagen sichtbar und ermöglichen Räume der Begegnung und des Austauschs.